Es war einmal…..

Vor einigen Jahren gab es eine Frau, die nach langläufiger Meinung, ein glückliches Leben führte.
Sie wohnte mit ihrem Mann in einem Haus, sie hatten eine eigene Firma und finanziell ging es ihnen auch mehr als nur gut.
Alles Bestens, was will der Mensch mehr?!
Ok, für ihren Mann war sie mehr ein Deko-Artikel, eine ordentliche Putzfrau, eine sehr gute Köchin die sich auch mitten in der Nacht hinstellte und für seine Freunde was zu essen zauberte und vor allem jemand, an dem man jederzeit seine Launen und seinen Frust auslassen kann.
Ab und an kam man(n) auch seinen ehelichen Pflichten nach, wobei auch da sich alles nur um ihn drehte.
Doch sie hatte ja sonst alles, also sollte sie gefälligst zufrieden sein.
Und sie hatte ja noch ihre Träume, die konnte ihr keiner nehmen und sie fing an Geschichten zu schreiben.
Verpackte ihre Sehnsüchte in Worte.
Und stellte sie ins Internet, um sie auch anderen Menschen zugänglich zu machen, sich dadurch auch wieder ein bisschen Selbstvertrauen zu holen.
So kam es, das sie mehr und mehr die Zeit, die sie alleine zu Hause war und sonst mit warten verbracht hätte, auf dieser Plattform verbrachte.
Doch dann wurde sie schwer krank.
Im Krankenhaus hatte sie ihr Mann noch besucht, doch in der anschließenden Reha lie0 er sich kein einziges Mal blicken.
So hatte sie viel Zeit zum nachdenken.
Was ihr das Leben so wie es ist denn bietet.
Was sie sich vom Leben erwartet.
Und sie merkte, das dies nicht wirklich zusammenpasst.
Aber würde sie die Kraft haben, auch ihr eigenes Glück mal in den Vordergrund zu stellen?!
Wieder zu Hause, schaffte man es gerade mal ein paar Tage, auf ihre angeschlagene Gesundheit Rücksicht zu nehmen, dann ging wieder alles seinen gewohnten Gang.
Und sie verbrachte wieder viel einsame Zeit im Netz.
Eines Tages las sie jemanden Neues in ihrem Gästebuch, ein lockerer Spruch und ein netter Gruß.
Also ließ sie bei dem Neuen ebenfalls Spuren im Gästebuch zurück.
Doch damit war es auch schon wieder vorbei und sie dachte nicht mehr weiter an ihn.
Ein paar Wochen später, wieder ein Eintrag und ein Gruß.
Eine weitere Antwort und wieder schweigen.
So ging es einige Zeit hin und her.
Doch irgendwann kam die Frage nach dem Messi, von ihr, von ihm?!
Diese Frage kann ich euch heute nicht mehr beantworten.
Sie fingen an zu schreiben, viel zu schreiben.
Erzählten sich von ihren Träumen, ihren Ängsten und auch von ihren schlechten Eigenschaften.
Ist ja sehr leicht, man sieht den gegenüber ja nie im Leben, da ist man schon eher ehrlich und offen und ‚kotzt‘ sich mal richtig aus.
Dann kam irgendwann die Cam ins Spiel, man wollte sich sehen.
Das war auch kein Problem, denn inzwischen war man ja, soweit das im Netz möglich ist, befreundet.
Und sie gefielen sich, redeten nun über Voice miteinander und sahen sich dabei.
Da sie auch nur eine normale junge Frau mit Bedürfnissen und er ein junger Mann der kein Kostverächter war, wurden diese Gespräche auch mal sehr heiß und *zensiert* .
Doch auch danach konnten sie noch über alles reden und für einander da sein.
Das war ein sehr schönes Gefühl.
Bald reichte der Pc nicht mehr und sie gingen auf’s Telefon über.
Stundenlange Gespräche folgten, bis sämtliche Akkus aufgaben.
Irgendwann kam sie an einen Punkt, an dem ihr diese Treffen im Netz und die Telefonate sehr wichtig wurden und sie musste eine Entscheidung treffen um nicht mit Narben aus dieser Geschichte hervorzugehen.
Und sie entschloss sich, eine Zugkarte zu kaufen und sich diesen Mann Real anzusehen.
Musste wissen, ob diese Gefühle immer noch vorhanden sind wenn er vor ihr steht.
Die Zeit bis zu diesem Tag und während der Zugfahrt erlebte sie eine Achterbahn der Gefühle, Angst wechselte sich mit Selbstzweifeln ab, spannungsgeladene Erwartung mit Erregung.
Kaum konnte sie auf ihren Beinen stehen um aus dem Zug zu steigen.
Und dann stand er vor ihr, schloss sie einfach nur in die Arme und es war wie das Gefühl angekommen zu sein.
Sie verbrachten herrliche Tage.
Doch der Abschied konnte nicht aufgeschoben werden.
Mit Gewalt musste sie sich zwingen wieder in den Zug zu steigen, fühlte sich wie entzwei gerissen, nicht mehr komplett.
Wollte nicht mehr zurück in ihr Leben und konnte es doch nicht verhindern.
Es war eine harte und schwere Zeit, die darauf folgte.
Pläne wurden gemacht und doch wusste keiner so wirklich wie man sie umsetzen sollte.
So viel Schwierigkeiten, die unüberwindbar schienen.
So viel die sagten „Ihr spinnt doch!“, „Sowas kannst du doch nicht tun!“ „Du kannst doch nicht alles aufgeben für jemanden den du nur einmal gesehen hast!“.
Doch die Sehnsucht wurde immer größer, unerträglicher.
Als sie noch einmal ins Krankenhaus musste, fasste sie einen Entschluss.
Sie würde gehen – zu IHM.
Klammheimlich bereitete sie ihre Flucht vor, kaufte sich eine Zugkarte Einfach und verriet IHM kein einziges Wort davon.
Diese letzte Zugfahrt brachte sie fast um den Verstand!
7h Zeit um sich verrückt zu machen, sich vorzustellen, das er alles gar nicht so gemeint hätte und noch vieles mehr.
Mit zittrigen Knien ging sie zu dem Lokal, in dem er den Geburtstag seiner Wirtin feierte.
Musste sich am Türrahmen festhalten während ihr Blick sein Gesicht suchte.
Und da war es, fassungslos, sprachlos und sie sagt nur „Nun bin ich da und ich geh auch nicht mehr weg!“
Beide brauchten einige Zeit um die Situation wirklich zu begreifen.
Er, das sie tatsächlich da war.
Sie, das er tatsächlich alles so gemeint hat wie er es sagte.

Das war vor über 8 Jahren
Und seit über sechs Jahren sind wir nun verheiratet und so glücklich wie am ersten Tag!
Es gibt sie noch, die modernen Märchen!!
Ich lebe in einem, jeden Tag!!

Ich liebe dich ohne Ende mein Süsser!!
Danke!!

78 Gedanken zu „Es war einmal…..

  1. Einfach nur schön, dass es so einen Ausgang genommen hat.
    Ich kenne zuviele Frauen, die in der Ausgangssituation verharren und es nichtmal merken, wie abhängig sie sind, wie wertlos sie sich fühlen.,,,

    Und ich freu mich ganz dolle für dich, für euch 🙂

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  2. Dein autobiographischer Text lässt mich daran glauben, dass es diese eine große Liebe – zumindest für einige Menschen – wirklich zu geben scheint, und das finde ich wunderschön. *WischtsicheinTränchenausdemAugenwinkel.*

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  3. Ich freue mich so sehr für Dich, daß Du es geschafft hast, einer lieblosen Ehe den Rücken zu kehren und neues Glück für Dich zu finden. Ich weiß, daß das viel Mut kostet und viele davor zurückschrecken (frag nicht, wieviele Ehen ich kenne, in denen das der Fall ist – gerade die Generation meiner Mutter ist ein Paradebeispiel).
    Ich wünsche Dir, daß Deine jetzige Ehe so glücklich bleibt und das für immer!

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    • Bisschen verrückt war das ganze ja schon und wenn mir jemand erzählen würde, das er das vorhat, würde ich einiges aufführen wo man Vorsicht walten lassen sollte. Mir war damals auch sehr bewusst das ich einiges riskiere, aber ich konnte eben nicht anders. Ich hätte nicht den Rest meines Lebens mit der Frage leben könne ‚Was wäre gewesen wenn…?‘.
      Danke dir, solche Wünsche kann man nie genug haben! *lächel.

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  4. Das ist sooo wunderschön, da werde selbst ich sentimental.
    Dieses Gefühl auch am Anfang, wenn Frau plötzlich merkt, dass sie wieder wahrgenommen wird, dass sie begehrt wird, dass da ein Mensch ist, dem man wichtig ist. Dieses Kribbeln und das Gefühl endlich wieder zu leben und etwas wert zu sein, das muss man selbst erlebt haben, es fühlt sich einfach wunderbar an. Ich wünschte es würden mehr Frauen diesen Schritt wagen.

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      • Glaube die meisten Frauen trauen sich so einen Neuanfang nicht, viele sind vielleicht vom Partner auch abhängig und dazu kommt, am Anfang ist eine Beziehung ja meist toll und prickelnd… bleibt nur selten so.

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        • An dem Prickeln kann und muss man arbeiten. Aber ab und an lebt man sich eben auch auseinander und entwickelt sich in unterschiedliche Richtungen, wenn das dann nicht mehr kompatibel ist sollte man sich und dem anderen die Chance geben anderweitig glücklich zu werden.

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          • Na ja, kommt darauf an. Das Kribbeln ist nach vielen Jahren Ehe vielleicht bei den meisten Paaren nicht mehr so gegeben, dafür zählen aber ganz andere Werte wie Vertrauen, dass man sich aufeinader verlassen kann etc… Finde das schwierig sich zu trennen, NUR wenn das Kribbeln fehlt, wenn man sich ansonsten sehr wertschätzt.

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  5. Das nennt man dann wohl mehr Glück als Verstand 😉 Ist ja fast eine Märchenprinzgeschichte.
    Allerdings mag ich mir den Absturz nicht vorstellen, wenn er mit einem „was willst du denn hier?“ gekontert hätte…. So völlig auf blauen Dunst war schon sehr gewagt 😉

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  6. Solange sind wir noch nicht zusammen es hat bei mir 6 verdammte Jahre gedauert, bis ich mich nicht vom Exmann sondern von jemanden lösen konnte der Liebe wohl mit Vögelei verwechselte und bei dem ich nur 5.Rad am Wagen war….(weil verheiratet) und nun habe ich seit Feb einen tollen Mann (und du hast Recht-dieses Ankommen und Angenommen sein ist immer noch wie am ersten Tag) der nicht nur Dom sondern auch Freund, Mann für mich ist und guter Kumpel für die Kids. Selbst mit dem Papa der Kinder kommt er super klar:)

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                  • Ja, gerade im Moment hab ich ziemliche Lust, aufzugeben. All diese rechten Parolen, die da schnell nochmal von sich gegeben werden müssen… das ist zuviel für mich 😦
                    Von einigen Leuten bin ich fürchterlich enttäuscht.

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                    • Leider kann man den Menschen immer nur bis vor den Kopf guggen. Wobei ich denke das die Betreiberin das ursprünglich nicht so angedacht hat, allerdings hat sie dem auch nicht Einhalt geboten. Naja und ihr Mann, mit dem hat sie sich auch selber einen Bärendienst erwiesen. Aber ich hab das alles erst mal abgehakt, es wurde Stellung bezogen und gut ist es für mich damit. Ich kann es mir im Moment nicht leisten da ein Dauerthema drauß zu machen, das geht mir auf’s Herz.
                      Hier ist es ja gottseidank ruhiger.

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                    • DIE stört mich nicht so. Sie ist ja einigermaßen wieder zurückgerudert. Aber ER musste ja immer noch einen draufsetzen, und noch einen, und noch einen. Bei dem, der vorletzte Nacht kam, hab ich echt angefangen zu heulen 😦
                      Und hier fängts auch schon an…

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                    • Ich bin kaum noch drüben unterwegs, ich bekomme da nichts mehr mit. Er hat mir bei Peavy unterstellt, das ich in anderen Beiträgen versteckt über seine Frau sticheln würde, das hab ich klar gestellt und er sich tatsächlich daraufhin entschuldigt.

                      Hat er dich angegriffen? Lass dir das nicht so zu Herzen gehen, solche ‚Leute‘ sind das nicht wert.
                      Hier hab ich noch nichts in der Richtung mitbekommen.

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                    • Du hast keine Möglichkeit für PNs eingerichtet, oder?
                      Er hat nicht mich persönlich angegriffen (ich denke mal, ich bin nicht großartig auf seinem Radar aufgetaucht) aber wenn du Kinder hast, die wie meine aussehen, mit braunen Augen und schwarzen Haaren, und die stehen vor dir und bitten dich mit Tränen in den Augen, ob sie sich nicht die Haare färben lassen dürfen und Kontaktlinsen kaufen, nur damit die Verkäufer nicht dauernd ihre Schultaschen durchwühlen, während die anderen Kinder unbehelligt ihre Schokoriegel kaufen können… dann fühlt man sich angesprochen. Ganz direkt.

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    • Doch, ich hab oben im Header die Möglichkeit für private Nachrichten.
      Das mit deinen Kiddies ist wirklich übel, ich glaube ich würde wie eine Dampfwalze in diesem Laden einlaufen und die Verkäufer rund machen!
      Hast du mal versucht mit denen zu reden?
      Ich könnte kotzen wenn ich mitkriege wie Kinder unter der Engstirnigkeit von sogenannten ‚Menschen‘ leiden müssen!

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      • Meine Kinder haben mich gebeten, das nicht zu tun, und dann tu ich’s auch nicht. Auch als mein Sohn mal – nur so zum Test – im Kunstunterricht das Bild von seinem Freund abgegeben hat, für das der eine halbe Stunde vorher eine Zwei Plus bekommen hat, und er bekam eine Fünf – da hab ich auch nichts gesagt. Weil die meinten, dann würde es garantiert noch schlimmer und vermutlich ist das auch so.

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      • Das macht mich nicht nur traurig, sondern auch richtig wütend, wenn ich lese (und sehe) wie solche „Menschen“ es selbst nicht lassen können auf Kinder einzutreten. Wie armselig muss man dafür sein? Reden hilft bei solchen Leuten wirklich nur wenig, weil sie festgemauert sind in ihrer kranken Einstellung und nicht mal im Ansatz begreifen, dass sie genau durch SO ein Verhalten Kinder oftmals zu dem machen werden, was sie nie sein wollten.
        Im Endeffekt kann man seine Kinder wirklich nur selbst immer wieder darin bestärken wie toll und wertvoll sie sind.
        Ich drücke euch fest die Daumen, dass deine Kinder nicht allzu großen Schaden davon nehmen.

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